Gender

 

Was ist Gender?
(Un)Doing Gender
Weiblich/männlich/transgender
Was ist Gender Mainstreaming?
Was bedeutet Gender Budgeting?
Gender Budgeting ist Gesetz


 

Was ist Gender?

„Gender“ bezeichnet das soziale Geschlecht. Damit ist gemeint: Welche Vorstellungen hat unsere Gesellschaft von Frauen und Männern? Wie sollen sie sein, welche Rollen haben sie zu erfüllen? Stark, dynamisch, mutig, einfühlsam, zurückhaltend, schön – einige dieser Eigenschaften werden eher Frauen zugeschrieben, andere eher Männern. Doch stimmt das?

(Un)Doing Gender

Heute geht die Wissenschaft davon aus, dass das soziale Geschlecht erstens erworben und zweitens veränderbar ist. Geschlechterrollen sind also keine natürlichen Tatsachen. Sie sind historisch gewachsen und kulturell beeinflusst. Indem wir uns im Alltag als Frau oder Mann verhalten, gestalten wir die Geschlechterrollen mit. Wir nennen diesen aktiven Prozess auch „doing gender“ oder „undoing gender“.

Weiblich/männlich/transgender

Wenn von Geschlechtern die Rede ist, denken wir meist ausschließlich an Frauen und Männer. Nicht alle Menschen haben jedoch in dieser Zweipoligkeit Platz. Ein Kind kann als Mädchen geboren werden, sich aber innerlich als Bub und später als Mann fühlen oder umgekehrt. Das Identitätsgeschlecht bei Trans*Personen ist also ein anderes als das bei der Geburt festgestellte Geschlecht. Die Bezeichnung Trans*Person bezieht sich auf den Menschen in seiner Gesamtheit und wird heute eher verwendet als „Transgender“ oder „Transsexuell“.

Was ist Gender Mainstreaming?

Mainstreaming bedeutet „in den Hauptstrom bringen“. Eine Idee ist im Mainstream, wenn sie von großen Teilen der Gesellschaft unterstützt wird. Gender Mainstreaming heißt, dass sich immer mehr Menschen für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen. Gender Mainstreaming ermöglicht es, die unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen und Männern zu berücksichtigen. Zum Beispiel bei der Verkehrsplanung: Wem nützt die neue Straße? Fahren Frauen und Männer gleich viel Auto? Oder werden dadurch Männer bevorzugt? Wäre es gerechter, statt der Straße in den Schienenverkehr zu investieren? In Österreich haben sich sowohl die Bundesregierung als auch die einzelnen Landesregierungen dem Prinzip des Gender Mainstreaming verpflichtet. Weitere Informationen dazu  bietet die Website der Interministeriellen Arbeitsgruppe für Gender Mainstreaming/Budgeting (IMAG).

Was bedeutet Gender Budgeting?

Gender Budgeting bezeichnet die „Geschlechtergerechte Budgetgestaltung“. Das bedeutet, (öffentliche) Gelder so zu verwenden,  dass sie Männern und Frauen gleichermaßen zugutekommen. Zum Beispiel im Sport: Wird ein neuer Sportplatz errichtet, ist es wichtig, dass der Platz von allen genutzt wird. Dient der Platz vorwiegend zum Fußballspielen? Kommt das überwiegend Männern zugute? Oder gibt es auch die Möglichkeit für Volleyball, wo Mädchen und Frauen sehr aktiv sind? Und wie können die Mittel dafür gerecht verteilt werden? Um zu wissen, was gerecht ist, müssen zuerst Daten geschlechtsspezifisch erhoben werden. Beim Gender Budgeting geht es jedoch nicht vorwiegend ums „Köpfe zählen“, sondern darum, welche Auswirkungen bestimmte Maßnahmen haben. Zum Beispiel: Spart der Staat, sind meistens Frauen die Verliererinnen. Gibt es weniger Kindergärten oder weniger Pflegeheime, geht die fehlende Betreuung meist zu Lasten von Frauen.

Gender Budgeting ist Gesetz

Seit Jänner 2009 ist Gender Budgeting in der österreichischen Verfassung verankert. Ziel ist die Gleichstellung von Frauen und Männern. Das soll durch eine gerechte Verteilung öffentlicher Mittel erreicht werden. Weitere Informationen zu Gender Budgeting finden Sie auf der Website der Interministeriellen Arbeitsgruppe für Gender Mainstreaming/Budgeting (IMAG)